Traumprinz gefunden oder doch nur Frosch geküsst?

Wer kennt es nicht, das Gefühl, dass der Traumprinz sich wieder in einen Frosch verwandelt hat? Dabei war doch alles vor nicht allzu langer Zeit noch ganz toll: Schmetterlinge im Bauch, verständnisvolles Lächeln über typische Eigenheiten, kleine Gesten der Liebe… Wo sind sie hin, die Tage der Unbeschwertheit und des täglichen Neuentdeckens des Partners?

Wenn der Alltag sich einschleicht

Am Anfang einer Beziehung geben sich Mann und Frau ganz dem Abenteuer hin, den Partner kennenzulernen und seine Geheimnisse zu erkunden. Jedes Treffen wird zu einer kleinen Entdeckungsreise. Mag der andere lieber Schokolade oder Gummibärchen? Wird die eigene Vorliebe fürs Kino geteilt oder werden gemütliche DVD-Abende bei Wein und Kerzenschein bevorzugt? Lockt nach Feierabend die Radtour zum See oder eher der Kneipenbummel mit Freunden? Abenteuer oder Strandurlaub, Städtereise oder Natur, Wellnesshotel oder Camping? Alles gilt es zu erforschen und gerade dieses erste genaue Kennenlernen macht den Anfang einer Beziehung spannend und abwechslungsreich. Herrscht Uneinigkeit, werden in der Regel schnell Kompromisse gefunden. Das gemeinsame Erleben steht im Vordergrund und jeder probiert, den anderen mit kleinen Gesten zu überraschen, die zeigen sollen: „Ich kenn Dich ein bisschen besser als gestern. Ich weiß, was Dir Freude macht!“ Natürlich bleibt keine Zeit für das Auseinandersetzen mit Fragestellungen wie „Wer bringt den Müll raus?“ oder „Wieso kannst Du nicht auch mal…“

Im Umkehrschluss zeigt sich aber, je besser wir den Partner kennen, desto weniger gibt es zu entdecken und das große Abenteuer wird zum Alltag. Spätestens mit dem Schritt zum gemeinsamen Heim verdrängen jetzt Fragen nach der Organisation des Zusammenlebens das spannende Spiel der gegenseitigen Erforschung.

„Du wirst ihn nicht ändern!“…

… hat bestimmt jede Frau schon von ihrer Mutter gehört. Und jede denkt, „Naja, aber das eine oder andere kann ich ihm bestimmt abgewöhnen.“ Wer darauf hofft, hat verloren! Sicher können gewisse Regeln des Alltags und Zusammenlebens vereinbart werden. Voraussetzung ist jedoch eine generelle Grundbereitschaft – und die kann nicht erzwungen werden. Wenn Mann nicht kochen kann und ihm jegliches Interesse daran fehlt, wird Frau ihn nicht an jedem zweiten Tag in die Küche bekommen. Vielleicht ist der erste Versuch noch ganz lustig und beide gehen hinterher ins Restaurant und genießen den Abend. Aber auf Dauer wird es keine befriedigende Lösung sein. Wichtig ist daher, bereits am Anfang des Zusammenlebens zu erkennen, was machbar und sinnvoll ist, ohne dass sich einer oder beide verbiegen müssen. Dieses Verbiegen und Brechen mit eigenen Vorlieben oder Abneigungen wird nicht auf Dauer gutgehen und irgendwann – in Wochen, Monaten oder Jahren – das Zusammenleben unmöglich machen.

Eine Partnerschaft ist Arbeit

Wie können zwei Menschen dennoch glücklich zusammen alt werden? In erster Linie müssen sie natürlich im Grundsatz zueinander passen, sollten ähnliche Vorlieben und Interessen haben und langfristig gleiche Ziele im Leben verfolgen – Lebemann und Weltenbummler passt schlecht mit sesshaftem Familientypen zusammen. Sind diese Voraussetzungen geschaffen, fängt die Arbeit an!

Am Anfang einer Beziehung ist relativ wenig Arbeit nötig. Je mehr sich jedoch der Alltag einschleicht – und damit die typischen Probleme wie Zahnpastatuben, alte Socken und das Zappen durchs Fernsehprogramm – desto mehr Arbeit muss in das Funktionieren der Beziehung gesteckt werden. Das allerwichtigste dabei ist das Reden! Für Frau in der Regel kein Problem, Männer tun sich oft schwer damit. Aber auch Frauen müssen nicht nur einfach reden, sondern sollten schon bestimmte Kommunikationsstrategien verfolgen, damit die Männern auch zuhören. Ständige Vorwürfe z.B. werden weder zu einer positiven Verhaltensänderung führen noch bestärken sie die Liebe. Besser sind stattdessen konkrete Lösungsansätze für Probleme – und die in einem Moment der ungeteilten Aufmerksamkeit vorgebracht. Ein bisschen Geduld wirkt dabei Wunder. Wird Mann beim Lesen der Fernsehzeitung mit tollen Lösungen für altbekannte Probleme überfallen, entlockt ihm das vielleicht ein „Hamm, ja!“ und Frau wundert sich, warum sich nichts ändert. Setzt sich die geduldige Partnerin nach der Lektüre der Fernsehzeitung entspannt mit einem Glas zu ihm aufs Sofa, kuschelt sich an und sagt: „Ich hab da eine Idee. Was hältst Du davon, wenn…“, ist nicht nur die Chance zu Lösung des Problems größer, vielleicht wird sogar ein richtig romantischer Abend aus dem kleinen Gespräch.

Die Romantik der ersten Tage zurückholen

Neben dem richtigen Reden über Probleme, Ängste oder Zukunftspläne ist es auch von Bedeutung, nicht alles als selbstverständlich zu nehmen. Beide Partner werden im Laufe des Zusammenlebens feste Aufgabenbereiche haben und deren Erledigung wird als Selbstverständlichkeit vorausgesetzt. Mit relativ kleinem Aufwand kann der Partner aber auch mal überrascht werden, indem der andere eine vielleicht unliebsame Aufgabe übernimmt. Oder es gibt ein kleines „Danke“ in Form von Worten oder Gesten für alltägliche Haushaltspflichten. Dabei müssen nicht viele Euros fließen, was zählt, ist die Verdeutlichung der Wertschätzung. So kann z.B. ein kleines Schokoladenherz auf dem Stapel ungebügelter Wäsche die Hausfrau an die Tage erinnern, an denen beim Hemdenbügeln noch Schmetterlinge im Bauch waren. Außerdem bringt die Suche nach kleinen Gesten für den Dank im Alltag einen Hauch von den kleinen Verwöhnungen der ersten Tage der Beziehung zurück!

Die Liste der Möglichkeiten könnte noch endlos fortgesetzt werden. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Nur eins sollte man nicht tun – darauf vertrauen, dass schon alles irgendwann wieder wie früher wird. Mehr Tipps für eine funktionierende Beziehung und eine glücklicher Partnerschaft hält der Beziehungsratgeber von Martin von Bergen bereit, der Bestseller der verrät, wie Frauen Männer dauerhaft an sich binden können.

 

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